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Neue Maßnahmen für den Arbeitsmarkt

Zahl der Arbeitssuchenden steigt im Jänner witterungsbedingt leicht, offene Stellen und Beschäftigung nehmen weiterhin stark zu.

Die Zahl der Beschäftigten bleibt auch Ende Jänner auf Rekordniveau. Mit 3.543.000 liegt die Zahl der unselbständigen Erwerbstätigen um 58.000 bzw. um 1,7 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Auch an der Entwicklung der offenen Stellen zeigt sich, dass der Aufwärtstrend in der österreichischen Wirtschaft weiter an Boden gewinnt. Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsplätze liegt Ende Jänner mit 45.165 um 35,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die Zahl der vorgemerkten Arbeitssuchenden beträgt Ende Jänner 422.262. Damit liegt sie um 2.727 Personen bzw. 0,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Unter Einrechnung der Personen in Schulungsangeboten des AMS zeigt sich jedoch ein leichter Anstieg der Arbeitssuchenden um 3.606 bzw. 0,7 Prozent. Vor allem die Bauwirtschaft muss gegenwärtig angesichts des strengen Winters einige laufende Projekte unterbrechen. Während hier in den Vormonaten die Arbeitslosigkeit noch um bis zu 10 Prozent rückläufig war, sind es im Jänner gerade noch 0,1 Prozent. Deutlich stärker nimmt hingegen die Arbeitslosigkeit mit 4,8 Prozent in der konjunkturabhängigen Warenproduktion ab. Ansteigend bleibt sie hingegen im Gesundheits-und Sozialwesen mit 1,5 Prozent sowie im Tourismus mit 0,4 Prozent.

Die Registerarbeitslosigkeit beträgt aktuell 10,6 Prozent, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte. Nach internationalen Maßstäben beträgt die jüngst veröffentlichte Quote für Österreich (Dezember 2016) 5,7 Prozent, das bedeutet einen Rückgang um 0,3 Prozentpunkte. Der EU-Durchschnitt liegt bei 8,2 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit sinkt wie bereits in den Vormonaten, sie geht um 1,1 Prozent zurück und beträgt gemäß dieser Definition 10,5 Prozent.

70.000 neue Arbeitsplätze - Stöger setzt auf neues Regierungsübereinkommen

„Die derzeit schwankende Entwicklung am Arbeitsmarkt mit Rückgängen und leider auch Monaten mit Anstiegen zeigt, dass zwar Anzeichen einer Stabilität erreicht werden konnten, die Situation aber immer noch sehr angespannt ist. Nach den vorsichtig positiven Zahlen der letzten beiden Monate mit der günstigen Entwicklung vor allem in der Bauwirtschaft, haben sich Anfang des Jahres 2017 die kalten Temperaturen stark bemerkbar gemacht“, so Sozialminister Alois Stöger in seiner ersten Stellungnahme. Große Erwartungen setzt Stöger in die zahlreichen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen des überarbeiteten Regierungsübereinkommens: „Die Bundesregierung hat sich mit ganz konkreten Projekten vorgenommen 70.000 zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Ein klares Signal der Koalition, dieses Thema in das Zentrum der Arbeit für die verbleibenden 18 Monate der Legislaturperiode zu stellen“.

Dabei hebt Stöger besonders die Beschäftigungsaktion 20.000 hervor. Die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in das Erwerbsleben ist vor allem bei älteren Arbeitnehmern eine große Herausforderung. Genau darauf zielt diese Initiative ab: „Derzeit sind mehr als 40.000 über 50-Jährige seit über einem Jahr arbeitssuchend. Mit dieser Beschäftigungsaktion für langzeitarbeitslose Menschen schaffen wir 20.000 Arbeitsplätze pro Jahr in Gemeinden, gemeinnützigen Trägervereine und Unternehmen. Damit werden wir die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe halbieren. Das gehen wir jetzt zügig an“, so Stöger, der keine Zeit verlieren möchte.

Rückgang der Arbeitslosigkeit in sieben Bundesländern

In sieben Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit nunmehr rückläufig. Am stärksten zeigt sich einmal mehr Tirol mit einem Rückgang von 5,3 Prozent, vor der Steiermark mit 2,5 Prozent und Kärnten mit 2,0 Prozent. Ansteigend bleibt die Arbeitslosigkeit hingegen in Oberösterreich mit 1,4 Prozent und Niederösterreich mit 2,4 Prozent. Abnehmende Arbeitslosenzahlen sind mit 0,8 Prozent auch in Wien festzustellen. Allerdings sind hier die Teilnehmer an Schulungen mit plus 4.818 deutlich ansteigend. Österreichweit steigt die Zahl an Personen die ein Schulungsangebot des Arbeitsmarktservice angenommen haben um 6.333 (9,7 %) und beträgt aktuell 71.590.

Während in den vergangenen Monaten die Arbeitslosigkeit von Frauen durchwegs unterdurchschnittlich abgenommen hat, ist nunmehr der Rückgang mit 1,3 Prozent deutlich stärker als bei Männern mit 0,3 Prozent. Besonders schwierig gestaltet sich weiterhin der Arbeitsmarkt für ohnehin benachteiligte Gruppen wie Ältere mit plus 7,2 Prozent, gesundheitlich beeinträchtigte Personen mit plus 8,2 Prozent und Personen mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft mit plus 4,0 Prozent.

Sinkende Jugendarbeitslosigkeit und mehr offene Lehrstellen

Die Zahl der Lehrstellensuchenden liegt Ende Jänner mit 5.994 um 2,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Gleichzeitig ist der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um 16,8 Prozent auf 3.467 angestiegen. Die Zahl der vorgemerkten arbeitslosen Jugendlichen (im Alter von 15 bis 24) ist mit minus 9,7 Prozent weiterhin kräftig rückläufig. Bei den jüngsten ArbeitsmarkteinsteigerInnen, den 15- bis 19-Jährigen, liegt die Arbeitslosigkeit sogar um 14,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.