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Wie können die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in die lokalen öffentlichen Finanzen europäischer Städte integriert werden? Diese Frage steht im Mittelpunkt des EU-geförderten Projekts „Sustainable Local Public Finances“ (SLPF). Von Sara Deranja (KDZ)
Vier europäische Vorreiterstädte – Amsterdam, Barcelona, Bordeaux und Hamburg – setzen gezielt auf die Integration der SDGs und der Green Agenda in ihre öffentlichen Finanzmanagementsysteme. Damit senden sie nicht nur ein starkes Signal für eine nachhaltige Zukunft, sondern zeigen auch, wie lokale Initiativen globale Ziele vorantreiben können. Ihre Bemühungen sollen andere Kommunen ermutigen, diesem Beispiel zu folgen und ihre Haushalte gezielt auf soziale und ökologische Ziele auszurichten.
Warum spielen Städte eine zentrale Rolle? Städte sind Schlüssel-akteure bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, nachhaltige Entwicklung und soziale Gerechtigkeit. Heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanen Räumen, bis 2050 werden es fast 70 % sein. Daher sind sie sowohl Verursacher als auch zentrale Lösungstreiber.
Werden finanzielle Entscheidungen gezielt mit nachhaltigen Zielen verknüpft, entstehen vielfältige Vorteile: sauberere Luft, bessere Gesundheit, neue wirtschaftliche Chancen und ein stärkerer sozialer Zusammenhalt. Während nationale Reformen oft langwierige Prozesse erfordern, können Städte aufgrund ihrer Agilität und ihrer Nähe zu den lokalen Herausforderungen schneller und effektiver handeln.
Was ist das SLPF-Projekt? Das Vorhaben ist Teil des Sustainable Local Public Finances (SLPF) Projekts, einer Initiative im Rahmen des Technical Support Instrument (TSI), finanziert von der Europäischen Kommission (DG REFORM) in Zusammenarbeit mit KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung, Expertise France und I4CE (Institute for Climate Economics).
Ziel des Projekts ist es, Nachhaltigkeitsaspekte fest in die öffentliche Finanzverwaltung zu integrieren. Konkret liegt der Fokus auf der Entwicklung von Grundlagen für SDG & Green Budgeting in kommunalen Verwaltungssystemen.
Warum SDG & Green Budgeting entscheidend ist. Ohne eine gezielte finanzielle Steuerung bleiben Maßnahmen gegen Klimawandel, soziale Ungleichheit und Umweltzerstörung fragmentiert, unterfinanziert und letztlich ineffektiv.
Der UN-Fortschrittsbericht 2024 zeigt deutlich, dass nur 17 % der SDG-Ziele adäquat erreicht werden. Fast die Hälfte der Ziele verzeichnet lediglich moderate Fortschritte. Mit nur noch fünf Jahren bis zur SDG-Zieljahr 2030 ist die Dringlichkeit, tiefgreifende strukturelle Veränderungen vorzunehmen, größer denn je.
SDG & Green Budgeting stellt sicher, dass öffentliche Finanzen aktiv zur Erreichung der SDGs beitragen. Durch strategische Ressourcennutzung entstehen Synergien und die Anpassungsfähigkeit urbaner Räume an globale Herausforderungen wird gestärkt.
Vier Städte handeln, handeln auch Sie! Amsterdam, Barcelona, Bordeaux und Hamburg werden zeigen, wie die SDGs in kommunale Finanzsysteme integriert werden können. Durch gemeinsames Lernen, innovative Werkzeuge und engagierte Stadtverwaltungen zielt das SLPF-Projekt darauf ab, Städte in ganz Europa – und darüber hinaus – zu inspirieren, die SDGs und die Green Agenda in ihre Finanzsysteme zu integrieren.
Das Projekt ist mehr als eine Initiative – es ist ein Aufruf zum Handeln! Lassen Sie uns öffentliche Finanzen gemeinsam zu einer treibenden Kraft für eine nachhaltige Zukunft machen!
Weitere Informationen:
Dieses Projekt wird von der Europäischen Union über das Instrument für technische Unterstützung (TSI) finanziert und von Expertise France, KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung und I4C in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission durchgeführt.
» https://slpf.eu