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Wissensvermittlung per App

Rascher Abruf von tagesaktuellen Informationen, schnelle Verbreitung von Inhalten, einfacher Abruf von gesetzlichen Vorgaben sowie schnelle und unkomplizierte Kommunikation – in der schnelllebigen Arbeitswelt von heute sind das wichtige Anforderungen, die durch zahlreiche digitale Möglichkeiten einfach realisiert werden können.

Der Wandel der Zeit bringt es mit sich, dass die Technik in der heutigen Arbeitswelt stetig angepasst werden muss. Die Organisation und Anpassungsfähigkeit im Unternehmen sind wichtige Faktoren für Erfolg. Trotzdem gibt es Unternehmen, beispielsweise in Bereichen des öffentlichen Dienstes, die diesen Sprung in die Digitalisierung noch nicht umgesetzt haben. Aus diesem Grund erstellte eine Gruppe von Studierenden der FH Burgenland im Rahmen eines Praxisprojektes eine Applikation sowie eine Webseite für das Unternehmen Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) Burgenland.

Zu dessen Aufgaben gehören unter vielen anderen die Initiierung von Gesetzen und Verordnungen sowie die Beratung und Unterstützung von Mitgliedern in vielen Bereichen, wie zum Beispiel Rechtsschutz. Durch den Einsatz der entstandenen mobilen Informations- und Kommunikationstechnologien besteht die Möglichkeit, sowohl das implizite als auch das explizite Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nutzen und es an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben. Praxisnahe Ideen und Hilfestellungen sollen dazu zeitnahe abrufbar sein, um ressourcenschonender und effizienter agieren zu können sowie Arbeitsprozesse insgesamt zu optimieren.

Der Plan zur Erstellung der Applikation sieht vor, dass diese stetig verbessert wird – so soll die App über Push-up-Benachrichtigungen für Funktionärinnen und Funktionäre verfügen sowie eine Chatfunktion enthalten. Überdies wird eine Verlinkung zum Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramtes („RIS“) realisiert. Darüber hinaus soll diese mit einem Passwortschutz versehen werden und erscheint im Responsive Design, sodass die App auf allen Endgeräten ordnungsgemäß dargestellt werden kann. Für jene Personen, welche die App nicht auf ihrem Endgerät installieren möchten, wurde zudem eine Webseite mit den identen Inhalten erstellt.

Einsatz von Mobile Learning. Im Hinblick auf Strategien in Unternehmen und öffentlichen Diensten erfordert App-basiertes Lernen flexible Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und funktionierende Kollaboration. Durch den Einsatz des mobilen Lernens ergeben sich einige Vorteile in Unternehmen und öffentlichen Diensten gegenüber klassischen Lernformen, wie rasche und kostengünstige Verbreitung von Lehrinhalten, eine hohe Reichweite, Verminderung der Fehlerquote durch Qualitätsprüfung sowie die Zeit- und Ortsunabhängigkeit, wodurch der Nutzer selbst über die Lerngeschwindigkeit entscheidet (Dittler et al., 2018, S. 191-192).

Am Puls der Zeit. Die Anforderungen an den öffentlichen Dienst sind zwar oftmals nicht wie in der Privatwirtschaft mit einem immerwährenden Wettbewerbsdruck verbunden, es ist aber dennoch wichtig, am Puls der Zeit zu sein. Dies resultiert nicht nur daraus, dass man auf neue Technologien und Arbeitsmethoden umschwenken möchte, sondern dass auch das private Leben sowie die Anforderungen der Kundinnen und Kunden (= Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst) ebenso in diese Richtung gehen.

Abschließend kann zusammengefasst werden, dass gerade im öffentlichen Bereich die nächsten Jahre spannend sein werden. Es werden neue Lehr- und Lernmethoden Einzug finden und neue Technologien verwendet werden. Die Digitalisierung und mobile Wissensvermittlung setzen sich sozusagen immer mehr in allen Bereichen unseres täglichen Lebens – sei es in der Freizeit oder auch im Beruf – durch. 

 

Information

Praxisprojekt-Team der FH Burgenland:
VDin Tanja Hofer, BEd
VDin Michaela Töpfer, BEd
aDipl. BW Alexandra Fischer
Lisa Pöchhacker, BEd
Manuel Sulyok, BEd

Literatur:
Dittler, U., Hofhues, S., Hübner, S., Kreidl, C., Müller, J., Riesenbeck, W., Rowbotham, M.,
Schumacher, G., Schwertel, U., & Wode, B. (2018).
E-Learning 4.0: Mobile Learning, Lernen mit Smart Devices und Lernen in sozialen Netzwerken. De Gruyter Oldenbourg

» https://doi.org/10.1515/9783110468946